Zahlen nach Stellenwerten erkennen und gezielt auswählen
Zweck dieser Übung ist es, das Stellenwertverständnis bei zweistelligen Zahlen zu festigen. Auf dem Bildschirm erscheinen rund um eine kleine Illustration mehrere Zahlen, z. B. 36, 56, 65, 86. Darüber steht eine klare Frage wie: „Bei welcher Zahl steht die 6 an der Zehnerstelle?“ Die Kinder vergleichen die angebotenen Zahlen und wählen genau die aus, bei der die gefragte Ziffer an der richtigen Stelle steht – also links für die Zehner oder rechts für die Einer. Mit jedem Klick erhalten sie Rückmeldung und wechseln sofort in die nächste Runde mit neuen Zahlen und einer neuen Vorgabe.
Warum ist das wichtig? Wer Einer- und Zehnerstellen sicher unterscheiden kann, rechnet später schneller und fehlerärmer – beim Bündeln in Zehner, beim Addieren und Subtrahieren über den Zehner und beim schriftlichen Rechnen. Die Aufgabe trainiert gezielt:
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das Lesen von Zahlen von links nach rechts und das Erkennen der Rolle jeder Ziffer,
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die visuelle Aufmerksamkeit (gezielt nach der gefragten Ziffer an der korrekten Stelle suchen),
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das flexible Zahlverständnis (eine Zahl ist nicht nur „sechsundfünfzig“, sondern „5 Zehner und 6 Einer“).
Didaktischer Hinweis: In den Antwortmöglichkeiten tauchen bewusst Ablenker auf (z. B. 65 vs. 56). So lernen Kinder, nicht nur „die 6 irgendwo zu sehen“, sondern sie stellenwertgenau zu prüfen. Eine hilfreiche Strategie ist das laute innerliche Mitsprechen: „Bei 65 steht die 6 vorne – das sind 6 Zehner; bei 56 steht die 6 hinten – das sind 6 Einer.“
Die Übung bleibt motivierend durch kurze Runden, wechselnde Illustrationen und direkte Rückmeldung. Sie eignet sich für das Selbstlernen, als Einstieg in eine Stunde zu Stellenwerten oder als schneller Check zwischendurch. Differenzierung ist leicht möglich: Beginnen Sie mit der Einer-/Zehnerstelle, erweitern Sie später auf Hunderter (z. B. „Bei welcher Zahl steht die 3 an der Hunderterstelle?“) oder lassen Sie Kinder eigene Beispiele formulieren.
Zugehörige Standards
Verstehe, dass die drei Ziffern einer dreistelligen Zahl Hunderter, Zehner und Einer darstellen; z. B. 706 = 7 Hunderter, 0 Zehner, 6 Einer. Besondere Fälle: a) 100 = ein Bündel aus zehn Zehnern, ein „Hunderter“. b) Die Zahlen 100, 200, …, 900 stehen für ein bis neun Hunderter (0 Zehner und 0 Einer).
Die Schülerinnen und Schüler ...
- unterscheiden die Bedeutungen von Zahlen aus ihrer Umwelt (Zahlen als Mächtigkeiten von Mengen, als Zählzahlen, Platznummern, Maßzahlen und Kodierungen, z. B. Telefonnummern).
- orientieren sich im Zahlenraum bis Hundert durch flexibles Zählen (vorwärts, rückwärts, in Schritten); sie ordnen und vergleichen Zahlen und begründen Beziehungen zwischen Zahlen (z. B. gerade – ungerade, Nachbarzahlen) auch anhand des Zahlenstrahls und der Hundertertafel.
- erkennen und nutzen die 5er- und 10er-Struktur, um Mengen schnell zu erfassen (z. B. am Zwanzigerfeld und am Hunderterfeld).
- nutzen planvoll und systematisch die Struktur des Zehnersystems (Bündelung, Stellenwert) und führen Zahldarstellungen (z. B. Stellenwertschreibweise, Stufenschrift: 34 → 3Z 4E, Zahlwort, Einerwürfel/Zehnerstangen) ineinander über, um sicher über das dekadische Stellenwertsystem zu verfügen.
- schätzen und bestimmen Anzahlen und vergleichen Zahlen im Zahlenraum bis Hundert unter Verwendung der Begriffe ist größer als, ist kleiner als, ist gleich, mehr und weniger sowie der Rechenzeichen >, < und =, um eine Vorstellung von Größenordnungen zu bekommen.
- zerlegen Zahlen im Zahlenraum bis Hundert additiv (z. B. 10 = 1 + 9; 10 = 9 + 1; 32 = 30 + 2) und erläutern dabei Zusammenhänge mithilfe von strukturierten Darstellungen (z. B. Zwanzigerfeld, Hunderterfeld, Hundertertafel und Einerwürfel/Zehnerstangen).
- schreiben Ziffern und Zahlen deutlich und achten bei Rechnungen und anderen Notizen (z. B. in Skizzen, Tabellen) auf eine übersichtliche Schreibweise, um Rechenfehlern vorzubeugen.
Die Schülerinnen und Schüler ...
- ordnen den vier Grundrechenarten jeweils verschiedene Handlungen und Sachsituationen zu und umgekehrt (Addition als Vereinigen oder Hinzufügen; Subtraktion als Wegnehmen, Ergänzen oder Bestimmen des Unterschieds; Multiplikation als zeitlich-sukzessives Vervielfachen oder räumlich-simultane Gegebenheit; Division – auch mit Rest – als Aufteilen oder Verteilen); sie begründen damit Zusammenhänge zwischen den Grundrechenarten.
- wenden die Zahlensätze des Einspluseins bis Zwanzig sowie deren Umkehrungen (z. B. 9 – 7 = 2 als Umkehrung von 2 + 7 = 9) automatisiert und flexibel an, wobei sie ihre Kenntnisse auf analoge Plus- und Minusaufgaben übertragen.
- wenden Kernaufgaben des kleinen Einmaleins (Einmaleinssätze mit 1, 2, 5, 10 und die Quadratsätze), deren Umkehrungen (z. B. 14 : 7 = 2 oder 14 : 2 = 7 als Umkehrungen von 2 ∙ 7 = 14) sowie Malaufgaben mit 0 automatisiert und flexibel an.
- nutzen die Kernaufgaben des kleinen Einmaleins (Einmaleinssätze mit 1, 2, 5, 10 und die Quadratsätze) zur Lösung weiterer Aufgaben (z. B. 9 ∙ 8 → 9 ∙ 8 = 10 ∙ 8 – 1 ∙ 8 → 9 ∙ 8 = 80 - 8 = 72).
- nutzen Rechenstrategien (Rechnen in Schritten, Umkehr- und Tauschaufgaben, analoge Aufgaben, Nachbaraufgaben) sowohl im Zahlenraum bis 20 als auch im Zahlenraum bis 100, vergleichen sowie bewerten Rechenwege und begründen ihre Vorgehensweisen.
- überprüfen, ob Ergebnisse plausibel und richtig sind; sie finden, erklären und korrigieren Rechenfehler.
- erkennen, beschreiben und entwickeln arithmetische Muster (z. B. fortgesetzte Addition einer Zahl, gleich- und gegensinniges Verändern) und setzen diese folgerichtig fort.