Subtraktion mit der Zahl 0 verstehen
Die Übung „Minus 0 rechnen“ widmet sich einer ganz besonderen Zahl: der Null. Anders als andere Ziffern steht die Null nicht für eine konkrete Menge, sondern symbolisiert die Abwesenheit einer Zahl – die Leere. Obwohl sie erst im Mittelalter in Europa bekannt wurde, ist sie heute eine unverzichtbare Grundlage jeder mathematischen Darstellung. Für Kinder in der Grundschule ist das Verständnis der Null ein entscheidender Schritt, um Sicherheit im Rechnen zu gewinnen.
Auf dem Bildschirm sehen die Schülerinnen und Schüler eine klassische Minusaufgabe. Sie besteht aus einem Minuenden, dem Minuszeichen, einem Subtrahenden und einem Gleichheitszeichen mit einer leeren Zelle dahinter. Die Aufgabe des Kindes ist es, die richtige Differenz zu finden und einzutragen. Unter dem Beispiel stehen mehrere Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, von denen nur eine korrekt ist.
Die Besonderheit bei dieser Übung: Der Subtrahend ist die Zahl 0. Genau hier liegt die entscheidende Lernerfahrung. Kinder entdecken, dass das Abziehen von 0 keine Veränderung bewirkt – der Ausgangswert bleibt gleich. Wer also 7 – 0 rechnet, erhält wieder die 7. Dieses einfache, aber fundamentale Prinzip macht die Null zu einem einzigartigen Symbol innerhalb der Zahlenwelt.
Die Übung ist bewusst so gestaltet, dass Kinder schnell begreifen, wie sich die Null im Kontext der Subtraktion verhält. Durch die Wiederholung mit verschiedenen Minuenden festigt sich die Erkenntnis, dass die Null die einzige Zahl ist, deren Abzug keine Veränderung zur Folge hat. Damit lernen die Kinder, dass die Null ein mathematisches Pendant zur „leeren Menge“ ist.
Auch wenn diese Regel von den meisten Kindern schnell verstanden wird, ist die wiederholte Übung wichtig. Sie sorgt dafür, dass die Anwendung der Null im Rechnen automatisiert wird. So können Schülerinnen und Schüler später auch komplexere Aufgaben problemlos lösen, in denen die Null eine Rolle spielt.
Die Übung vermittelt also nicht nur ein mathematisches Gesetz, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Rolle der Zahlen. Sie bildet einen unverzichtbaren Grundstein für das weitere Lernen und führt die Kinder spielerisch an die faszinierende Idee heran, dass „nichts“ in der Mathematik eine eigene Bedeutung hat.
Zugehörige Standards
Verwende Additionen und Subtraktionen im Zahlenraum bis 20, um Textaufgaben zu lösen, die das Hinzufügen, Wegnehmen, Zusammenfügen, Zerlegen und Vergleichen betreffen – mit unbekannten Zahlen an beliebiger Stelle.
Zum Beispiel durch den Einsatz von Gegenständen, Zeichnungen oder Gleichungen mit einem Symbol für die unbekannte Zahl zur Darstellung der Aufgabe.
Bestimme die unbekannte ganze Zahl in einer Additions- oder Subtraktionsgleichung mit drei ganzen Zahlen.
Zum Beispiel: Finde die Zahl, die jede der folgenden Gleichungen wahr macht:
8 + ? = 11, 5 = _ − 3, 6 + 6 = _.
Die Schülerinnen und Schüler:
- ordnen den vier Grundrechenarten jeweils verschiedene Handlungen und Sachsituationen zu und umgekehrt (Addition als Vereinigen oder Hinzufügen; Subtraktion als Wegnehmen, Ergänzen oder Bestimmen des Unterschieds; Multiplikation als zeitlich-sukzessives Vervielfachen oder räumlich-simultane Gegebenheit; Division – auch mit Rest – als Aufteilen oder Verteilen); sie begründen damit Zusammenhänge zwischen den Grundrechenarten.
- wenden die Zahlensätze des Einspluseins bis Zwanzig sowie deren Umkehrungen (z. B. 9 – 7 = 2 als Umkehrung von 2 + 7 = 9) automatisiert und flexibel an, wobei sie ihre Kenntnisse auf analoge Plus- und Minusaufgaben übertragen.
- wenden Kernaufgaben des kleinen Einmaleins (Einmaleinssätze mit 1, 2, 5, 10 und die Quadratsätze), deren Umkehrungen (z. B. 14 : 7 = 2 oder 14 : 2 = 7 als Umkehrungen von 2 ∙ 7 = 14) sowie Malaufgaben mit 0 automatisiert und flexibel an.
- nutzen die Kernaufgaben des kleinen Einmaleins (Einmaleinssätze mit 1, 2, 5, 10 und die Quadratsätze) zur Lösung weiterer Aufgaben (z. B. 9 ∙ 8 → 9 ∙ 8 = 10 ∙ 8 – 1 ∙ 8 → 9 ∙ 8 = 80 - 8 = 72).
- nutzen Rechenstrategien (Rechnen in Schritten, Umkehr- und Tauschaufgaben, analoge Aufgaben, Nachbaraufgaben) sowohl im Zahlenraum bis 20 als auch im Zahlenraum bis 100, vergleichen sowie bewerten Rechenwege und begründen ihre Vorgehensweisen.
- überprüfen, ob Ergebnisse plausibel und richtig sind; sie finden, erklären und korrigieren Rechenfehler.
- erkennen, beschreiben und entwickeln arithmetische Muster (z. B. fortgesetzte Addition einer Zahl, gleich- und gegensinniges Verändern) und setzen diese folgerichtig fort.